Wiki sagt: Nähen ist das Verbinden von Stoffen durch eine Naht.
Na ja – es ist schon mehr als das. Es ist wohl eine handwerkliche Tätigkeit aber auch ein kreativer Prozess, eine Leidenschaft, ein Ausdrucksmittel. Nur beim Selbernähen können wir unsere Mode so gestalten wie sie am besten zu uns passt. Sowohl vom Schnitt her als auch in Form, Farbe und Details. Genial!
Nähen und Schneidern begeistert mich schon seit meinem 12. Lebensjahr.
Da habe ich angefangen, die ersten „Designerstücke“ selbst zu nähen. Mir ständig die neue „nicole“ gekauft, in meinen Augen in den 80ern die beste Zeitschrift für Schnitte und Stricken.
Hier ein nostalgischer Blick zurück: Nicole nähen 1986
Um nicht bei den ersten Versuchen die edelsten Stoffe zu verhunzen, habe ich erstmal alles vernäht was mir in die Finger kam: Bettlaken, Vorhänge usw.. Nichts war vor mir und meinem Nähwahn sicher. Kann mich noch gut an meine erste Blusenjacke aus weißem Bettlaken erinnern. War ich mächtig stolz drauf. Ich weiß auch noch wie ich einmal völlig verzweifelt aber doch mutig bei der Hilfe-Hotline der „nicole“ angerufen habe weil ich einen Punkt aus der Nähanleitung auch nach 100maligem Durchlesen immer noch nicht verstanden hatte, was mich zur Weißglut trieb.
Dann ging´s hauptsächlich weiter mit dem Verändern/Restylen alter Kleidungsstücke und dem Nähen von Hosen. Wenn frau erst einmal den richtigen Schnitt für ihre absolut schmeichelnde Wohlfühlhose gefunden hat, dann sollte sie diese so oft vervielfältigen wie sie nur kann. Ich hatte ihn gefunden und brauchte nun nur noch unterschiedliche Stoffe um diese Hose in immer neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Nie wieder Frust beim Hosenkauf!
Der Prozess wie immer wieder etwas völlig Neues unter den eigenen Händen entsteht ist einfach faszinierend und kann süchtig machen.
Wer noch nie an der Nähmaschine gesessen hat, kann diese Passion vielleicht nicht ganz nachvollziehen, für diejenigen hier mal ein Einblick in diese Kunst am Beispiel der Kreation eines wahren Design-Meisterstücks: der Chanel-Jacke. Hier klicken zum Video!
Beim Nähen war ich immer total in mich Versunken und hab an nichts anderes mehr gedacht. Meditation pur!
Schade dass heute kaum noch Zeit für diese Leidenschaft übrig ist. Mir macht Nähen und Schneidern nur Spaß wenn ich Ruhe und Muße dabei habe. Das akribische Nachnähen von fertigen Schnitten ist dabei gar nicht mal so mein Ding, viel lieber ändere ich im Prozess des Nähens noch einiges um, setze neue Details, ändere Saumlängen, kreiiere Raffungen und so weiter. Oft ergeben sich auch durch Näh- und Zuschneidefehler auch völlig neue Impulse und Ideen. (was mir des öfteren passiert, denn Nähen muss auch schnell gehen.) Ich will nicht 6 Stunden an einem Oberteil sitzen. Das muss ratz fatz gehen, zumindest das Grundmodell.
Wie Sie schnell und einfach Schnitte von einem Lieblingsteil abnehmen oder gekaufte Schnitte für sich ändern erfahren Sie in einem der nächsten Beiträge. Seien Sie gespannt!
Gerne nehme ich Ihr Wünsche und Vorschläge für´s Nähen und zu Schnitten hierfür mit auf. Einfach Kommentar einfügen! Danke