Dieses Problem beschäftigt viele Frauen (und natürlich auch Männer): wie kriege ich vernünftig Volumen in mein feines Haar?
So auch mich.
Ok, als Kind war mir das noch relativ egal, aber spätestens seit der Pubertät verzweifel ich regelmäßig an meinen dünnen Haaren, die einfach nicht so wollen wie ich will.
In den 80ern bekämpfte frau feine Haare mit Dauerwellen, oftmals gepaart mit blonden Strähnchen.
Ich weiß das, ich habe in meiner Friseurlehre (89-92) genügend Dauerwellen gespült und etliche Strähnen versucht mit Kuren wieder geschmeidig zu machen. Diese Doppeldosis hätten meine sensiblen Härchen niemals mitgemacht, geschweige denn überlebt. Aber eine Dauerwelle hatte ich seinerzeit immer.
An meine erste erinner ich mich noch sehr gut. Da trug ich die Seiten- und Nackenhaare raspelkurz und das Deckhaar inklusive Pony waren länger gehalten und in kleinen Löckchen gestrubelt.
Feine Haare tun nach einer Dauerwelle niemals das, was frau von ihnen erwartet: Sie legen sich nicht in dicke satte Wellen und schaffen einfach nur Volumen. Nein – sie krisseln sich und jeder Morgentau, Nebelschleier und Regendunst lässt sie nur noch mehr zusammenziehen.
Was hab ich nicht stundenrum mühevoll mit dem Föhnlockenstab versucht zarte Wellen zu formen. Ist mir auch irgendwann sehr gut gelungen, aber wie schon gesagt – wenn es draußen ein bisschen feucht war -zack – alles zunichte.
Irgendwann kamen wir von den Dauerwellen ab. Zuerst undenkbar, dass die Deckhaare platt und flatschig am Kopf klebten, aber dann hatte es jeder und man fands ok.
Heute erwarte ich ja nicht mal das Mega-Volumen. Mir würde schon reichen, wenn ich ein wenig Fülle nicht nur kurz herbeizaubern sondern auch für ein paar Stunden halten könnte.
Ist mir trotz etlicher Versuche und Fachwissen immer noch nicht gelungen. Zumal die Haare ja mit den Jahren nicht voller und dicker werden.
Doch so mit der Zeit habe ich durch rumprobieren so einiges an Volumen dazugewinnen können.
Nach all den Jahren weiß frau wenigstens welche Frisur ihr am besten steht und womit sie am besten zurechtkommt. Soweit bin ich schon länger. Auch die Frage nach der richtige Haarfarbe ist ausreichend getestet und nun für gut befunden worden.
Ich trage mein feines Haar seit Jahren mittellang und hell-bis mittelbraun. Ab und zu mal ein paar hellere Strähnchen – fertig.
Da brauche ich keine großen Experimente mehr, das ist klar.
Hier meine Tipps, die feine Haare voller aussehen und dicker anfühlen lassen:
1. Tipp: mit Henna färben
Ich geb´s zu: es ist eine Riesensauerei, dauert ewig und riecht erstmal streng.
Aber – meine Haare danken es mir. Jahrelang (seit ich 16 bin, 24 Jahre also) habe ich meine Haare getönt und gefärbt. Immer!
Mit Chemiehaarfarben. Mal vom Friseur, meist in Eigenregie. In der Regel dunkel. Blond steht mir (leider?) nicht.
Und ich weiß ja nicht wie die Haare aussähen, hätte ich niemals Chemie an sie rangelassen. Aber dicker und griffiger sind sie damit nicht geworden. Im Gegenteil, irgendwann waren meine Haare ziemlich strohig und absolut glanzlos. Das fand ich blöd.
Vor ca. 5 Jahren entdeckte ich einen Naturfriseur und machte mich zu dem Thema schlau. Logischerweise benutzt dieser keine Chemie auf dem Kopf, sondern nur Henna.
Henna kannte ich schon von früher, hatte in den 90ern einen Phase mit Henna tiefrot – deep red. War super für einen satten knalligen Rotton. Schon damals erkannte ich, dass Henna nicht zwangsläufig karottenrot färben muss. Nein – es gibt und gab diverse Töne und Nuancen: verschiedene Rotöne, aber auch Goldblond, Dunkelblond, Braun, Nussbraun, Kastanie, Mahagonirot, natürlich Kupferrot und sogar Schwarz.
Seit 5 Jahren also färbe ich ausschließlich mit Henna. Und das obwohl inzwischen mein Grauanteil bei mindestens 20 % liegt. Mindestens!
Früher dachte ich das geht nicht mit Henna graue Haare abzudecken, doch ich hatte mich getäuscht. Ok – Henna deckt nicht 100 % ab wie eine Chemiefarbe aber doch schon ziemlich gut – so 80-90 % würde ich behaupten. Wie das gemacht wird – erkläre ich später.
Jedenfalls macht Henna meine feinen Haare griffiger, fülliger und vor allem viel glänzender. Besonders in den ersten 1-2 wochen nach der Behandlung. In dieser Zeit mag ich meine Haare sogar mal ganz gerne.
2. Tipp: Strähnchen
Bei feinem Haar muss man vorsichtig sein mit blondierten Strähnchen. Oft verkraften die sensiblen Dinger diese Chemiekeule nicht so gut, brechen oder lassen sich gar nicht mehr frisieren.
Abhilfe schafft eine Färbung, also keine reine Blondierung. Das ist schonender und die Haare werden trotzdem 1-2 Nuancen heller was mir persönlich reicht. Für ein richtig strahlendes Blond muss in der Regel ab einem bestimmten dunklen Naturton einfach Blondieren sein.
Ein paar Strähnchen hier und da lassen die Haare ebenfalls voller und lebendiger erscheinen, außerdem rauht die Farbe oder Blondierung das einzelne Haar auf und allein dadurch erscheint und ist es auch dicker.
3. Tipp: das richtige Shampoo
Es muss nicht zwangsläufig ein Volumenshampoo sein. Meine Haare mögen diese Shampoos nicht, sie werden davon eher stumpf und matt. Ich bevorzuge das Bioshampoo Rose von „Netto“ für wenig Geld. Nicht zuviel Pflege drin (macht die Haare zu weich), aber immerhin ein bisschen, keine Silikone (heute oft in Shampoos und Pflegeprodukten enthalten – unbedingt auf die Inhaltsstoffe schauen!!!) die die Haare auf Dauer beschweren und angenehm vom Duft.
Ab und an wechsel ich mal das Shampoo, wenn ich frische Strähnchen habe benutze ich eine zeitlang doch ein Pflegeshampoo damit ich es besser kämmen kann.
4. Tipp: keine Spülung
Außer bei stark naturkrausem oder chemisch kaputtgefärbten und gedauerwelltem Haar. Wenn das Haar von Sonne oder chemischen Behandlungen kaputt und ausgelaugt ist lieber mal ein Pflegespray (eine Kur oder Spülung in Sprayform die drin bleibt) benutzen. Dies lässt sich besser dosieren und auf die wirklich bedürftigen Partien punktgenau auftragen.
Eine Spülung wird automatisch im ganzen Haar (auch auf den Ansatz) verteilt und pflegt und macht weich wo wir es gar nicht brauchen und haben wollen
5. Tipp: wenn eine Kur dann die richtige
Bloß keine Kur für trockenes strapazierte Haar! Viiieel zu viiieeel Pflegestoffe drin. Danach lässt sich feines Haar die nächsten Tage so gut wie gar nicht mehr aufrüschen, sondern hängt nur noch platt vom Kopf. Ausnahme – wie oben: komplett zerstörtes Haar kann das brauchen.
Wenn Ihr Haar noch einen Funken Leben in sich spürt dann reicht eine Kur für feines Haar oder eine Volumenkur dicke!
Noch besser: Eigelb und Olivenöl mischen, auftragen, einwirken lassen, auswaschen.
Auch Henna kurt und pflegt das Haar.
Bis demnächst – dann folgt der 2. Teil der 10 Tipps für feines Haar! Bis dahin!
vielleicht sind ja die neuen stütz- oder volumendauerwellen etwas für uns, was meinst du dazu? bin aber schon über 60 vielleicht geht bei mir nichts mehr
Hallo Jutta,
meine letzte Dauerwelle liegt mind. 20 Jahre zurück und wie schon beschrieben brachten selbst Volumen-DW nie den gewünschten Effekt, sondern entweder gar keinen oder sie wurden doch kraus. Ich bin überfragt wozu die Friseure heutzutage fähig wären. Einen Versuch ist das mal wert.
Mit dem Alter hat das doch wenig zu tun, bestimmt geht da noch was!
Hallo Ines,
stöbere hier noch auf Deinem Blog :-) Auch ich habe sehr feines Haar und trage es in einer für die meisen Friseure unvertretbaren Länge… Daher ist der Besuch beim Friseur für mich, auch kein reines Wellnessvergnügen… Habe Deine Tipps mit großem Interesse gelesen und bin sofort motiviert zum nächsten Netto gelaufen, um das Rosenshampoo zu kaufen. Das scheint es dort aber nicht mehr zu geben.? Hast Du eine alternative Empfehlung? Gerade bei den Bio-Shampoos ist das Haar bei mir oft etwas schlapp….
Liebe Grüße
Liz
Hallo Liz,
meine neueste Entdeckung (aber kein Bio…) ist die neue Serie von Pantene. Die schwarzen Flaschen für feines Haar. Hab erstmalig das Shampoo und dies Zeug zum Drinlassen probiert und war schon nach dem ersten Mal begeistert: gefühlt mehr Haar!!!
Liebe Grüße
Ines
hallo ines, sehr interessant, dein Teil 1, aber kommt da noch Teil 2 ? Herzliche Grüße, lutz
Liebe Luzie,
der hat sich hier versteckt: https://www.xxlmodetipps.de/10-tipps-fuer-feine-haare-was-bringt-wirklich-mehr-volumen-teil-2/
Schöne Grüße,
Ines
Pingback: Meine besten Tipps für Frauen ü50 - feine graue Haare - XXL-Mode Tipps